"Die Vorfreude auf das Gute ist ein Teil des Genusses".
Äthiopisches Sprichwort
  
  Hochgebirgswandern am Malojapass mit dem Deutschen Alpen Verein, Sektion Bremen, geleitet von: Eckard Homann 

Das Bergell ( Dialekt Val Bargaja / italienisch Val Bregaglia ) ist ein Tal zwischen Maloja (1815m.) und Chiavenna (333m.).
Der obere und größere Teil des Tales gehört zur Gemeinde Bregaglia in der Region Maloja des Kantons Graubünden.

Der Malojapass ist ein 1815 m. über dem Meeresspiegel gelegener Alpenpass er verbindet das Bergell mit dem Engadin.
Der Bergeller Dialekt ähnelt stark dem Rätoromanischen, wie es im benachbarten Oberengadin gesprochen wird.
Wandern im Bergell bedeutet den Wechsel der Natur zu beobachten.
Von der hochalpinen Umgebung steigt man rasch ab in eine Landschaft mit milderem Klima
.
Durch das nahe Engadin stoßen zwei Kulturen aufeinander.

 Diese Hochtouren-Wander-Woche findet von einem festen Quartier über und hinter Maloja
( 2 km. ) im OT Orden statt.
Wir schlafen in den Räumen der selbtverwalteten
"Stiftung Salecina"
( mit Kochen, Abwaschen, Putzen )
   

Tag 1 = Anreise
Da
der Sturm Xavier die Bahn lahm gelegt hat, muss ich mit den Partnern Brigitte und Peter für die 1000km. lange Anreise in die Schweiz
nach Maloja den PKW nehmen. Wir haben Glück und kommen nach 12 Std. an.
Wir sind eine 7er Gruppe ( 4 Damen + 3 Männer ), alle Mitglieder des Alpenvereins Sektion Bremen.
Unser Wanderführer Eckhard Hohmann ist schon vor Ort und heißt Brigitte + Peter und mich willkommen. Auf den Rest muss er leider noch warten.

       

Tag 2
Aufbruch, gemeinsam, denn alle sieben der Gruppe sind angekommen, zur ersten Wanderung.
Wir starten um 9.00 ab unserer Herberge "Salecina" gen Maloja. Lassen den Ort aber links liegen und wandern Richtung "Lej da Segl (Silser See )".
Wir folgen der Uferstraße und steigen auf zur Alp "Ca. d Starnam", queren den Bach "Aua da Fedox" um die Alp "Perpeir" zu erreichen.
Ein steiler Anstieg bringt uns zum Ziel, dem Gipfel der Alp "Muott d Ota 2329m." nach 9,2 km..
Der Abstieg geht ins Tal des Baches "Fedacla", dem wir nach links -aber im Wald und oberhalb- folgen. Über "Güve" steigen wir weiter ab zur Halbinsel
"Isola". Wer will, kann sich hier den angeblich besten Ziegenkäse der Schweiz kaufen. Im rechtseitigen, am Weg liegenden Lokal machen wir nach 15,4 km.
eine Einkehr. Auf der Seestraße gehen wir zurück nach "Salecina". Es war super sonniges Herbstwetter, 7 Std. Wanderzeit und 20,5 km..




Tag 3
Wir wandern ab 8.30 zur Busstation Posta in Maloja ( 1,8 km. ). Dort nehmen wir den Postbus und fahren über den "Maloja-Pass" 15 km. nach "Stampa".
Unser Wanderziel soll Heute "Soglio" sein. Erst wird der Fluss "Maira" gequert, dann steigen wir auf durch den Ort "Coltura". Wir verlaufen uns
und laufen ein Stück zurück bis wir den richtigen Pfad finden zum "Sentiero Panoramico".
Von hier oben sehen wir in das vom Bergsturz verwüsteten Ort "Bondo" und die Abbruchstelle am Berg.
Nun ist die Orientierung einfach. Es geht abwärts und über mehrere Brücken mit Wasserfällen bis nach "Soglio" Gewandert sind wir 6,6 km.
Soglio ist ein kleiner Bergort mit 2 Mammutbäumen in einem schönen Garten und einer schönen Kirche mit einer laut + weit zu hörenden Glocke.
Mit dem Bus geht es zurück mit einmal Umsteigen in "Bondo".
Wieder war ein super Sonnentag, nach ca.10 km. Wandern konnte am Abend viel erzählt werden.
Leider konnte eine Teilnehmerin wegen blauer Zehen - wurden im Krankenhaus behandelt - nicht teilnehmen.



Tag 4
Eincremen ist wichtig. Der Wetterbericht sagt einen wolkenlosen Himmel voraus.
Ab "Salecina" steigen wir auf zum See "Lagh da Cavloc 1907m.". Weiter hoch über den "Pass dal Caval 2130 m.". Wir gehen über die Hochalm
 "Motta Salecina" bis zum Aussichtspunkt und haben eine tolle Fernsicht ins "Val Bregaglia" und die umliegenden Schneeberge.
Es folgt ein steiler, teils über Treppen, zum kalten Wald/Berg See "Lägh da Bitabergh". Eckhard ist mutig und nimmt ein Vollbad. Bei den Anderen
langt der Mut nur bis zu den Knien. Der weitere Kletter-Abstieg geht über große Steine und eine Hängebrücke bis zum "Orlegna-Staudamm".
Ein kurzer, doch steiler Anstieg und wir sind nach 6,5 km. an unserer Herberge Salecina.




Tag 5
Schon beim Aufbruch verspricht das Wetter warm und wolkenlos zu werden.
Unser Ziel ist der See "Lägh dal Lunghin" und über "Blauncan" zurück.
Gestartet wird an der Herberge und wir queren den Ort Maloja um nach "Pila" aufzusteigen. Nun beginnt ein 3 Std. Aufstieg der prall in der Sonne liegt
und queren den im See entstehenden "Inn". Hier sind wir, am "Lägh dal Lunghin", mitten in den Felsen, im Schnee und 2540 m. hoch.
Nach einer Pause durchsteigen wir die, nicht ungefährlichen Stein und Geröllhänge des "Piz Grevasalvas". Queren die Hochalm des "Muotta Radonda"
und den "Plaun Grand". Steigen ab, steil und steinig, längs des "Ova dal Mulin" bis zu den Häusern "Blaucan" die noch 2037 m. hoch liegen.
Über den Fernwanderweg "Via Engiadina" gehen wir, immer abwärts, bis "Plan di Zoch". Wir nehmen den Weg scharf nach links, der steil abwärts
bis zur Seestraße am "Silser See" und am Ortsanfang von Maloja endet. Längs des Seeweges wandern wir zurück nach "Salecina".
Es war ein Tag, bei dem geschwitzt wurde, der nicht ungefährlich war, der teils unbequem begehbar und 14,5 km. lang war.

 

 Tag 6
Heute wandere ich teils alleine. Die Gruppe will "Kaffee+Kuchen" essen in Sils, muß zur Klinik nach St. Moritz, aufs Fundbüro oder macht Bekanntenbesuche.
Zu Dritt gehen wir zum "Silser See" und nutzen ab "Plan Cuncheta" den See-Pfad, gehen über "Isola" und "Ils Barchiröls" bis zum See-Ende bei "Sils".
Ich will nicht kaffeesieren
sondern die Natur bei dem schönen Wetter genießen. Ich gehe allein nach Salecina zurück und habe 14,5 km. gewandert.

Tag 7
Am letzten Wandertag wollen wir bis zum "Forno-Gletscher" steigen. Es wird warm und sonnenklar werden.
Ab der Herberge steigen wir steil auf, vorbei am See "Lagh da Cavloc", über die "Alp da Cavloc", höher und höher. So sehen wir bald die Schneegipfel,
aber noch nicht den Gletscher. Wir queren den "Orlegna-Staudamm" und lassen den wilden Bach "Orlegna" linksseitig unter uns.
Nach langem Aufstieg erreichen wir die Brücken-Anhöhe in der Nähe des Gletscherfußes.
Leider müssen wir den gleichen Weg wieder Absteigen. Es waren 13,5 km. auf teils unbequemen Wegen.
Doch die Landschaft und die Gletscheransicht entschädigen alle unsere Anstrengungen.

Tag 8-Abreisetag
Peter und ich fahren die 1000 km. mit dem PKW nach Hause.
Der Rest der Gruppe nutzt die Bahn für die Heimfahrt.

Ein Teil der Bilder wurden gemacht von: Brigitte Buchholz & Peter Bruch
Für die Streckenmessung wurde verwendet:
www.gpsies.de
An Karten wurden verwendet:
Bivio Nr. 1256 + Val Bregaglia Nr. 1276 + Oberengadin Nr. 5013T + Panoramakarte Sils + Cartina Panoramica



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"Damit das Unmögliche entsteht, muß immer wieder das Unmögliche versucht werden".
Herrmann Hesse