"So lange du ein Ziel vor Augen hast, wirst du einen Weg finden."

Nach dem
"Olavsweg" 2014, wollte ich nun den anderen "Pilgertrail" nach Nidaros machen.
   
"Österdalsleden" = "Pilger Trail  East  Da(o)ls"   
Der "Österdalsleden" ist der zweite, viel wildere und unbekanntere Pilgertrail nach Trondheim.
Im Altertum war Nidaros
( Trondheim ) das Jerusalem des Nordens.
Die Heilige "Brigitta von Schweden ( 1303-1373 )" gelangte auf diesem Trail-Weg nach Nidaros (Heilige Stadt Olav's).
Er liegt im Schatten des "Olav's-Weges (
Gudbrandsdalsleden ), den jeder Pilger / Fern-Wege-Wanderer kennt.

 

Ca. 400 km. Fernwanderweg von "Rena ( Ämot-Hedmark )" nach "Trondheim".

Egal ob man hinauf in die Berge oder übers flache Land geht, einsam oder bevölkert.
Diese Fernwanderwege lassen einen das ursprüngliche Ich spüren.

Tagelang kein fließendes Wasser, spärliche Nachtlager, simple Mahlzeiten,
körperliche Anstrengung von morgens bis abends und kein Internet weit und breit.
Was bewegt Menschen, einen Fernwanderweg zu gehen? Eben genau das.

Für viele Menschen besteht der Reiz der norwegischen Gebirgsregionen vor allem darin,
dass sie viel unberührter und ursprünglicher sind als die Gebirge Mitteleuropas.
Die Spuren der Zivilisation verlieren sich fast.

Der Weg führt teilweise durch sehr dünn besiedelte Gebiete und einige Wander- und Orientierungsfertigkeiten sind notwendig,
um der Route zu folgen.

Wer möchte, kann tagelang wandern und nur in unbewirtschafteten Hütten wohnen ( in "Gapa-huk" ).

Unbedingt Schlafsack mitnehmen. Da der Handyempfang unterwegs schlecht sein kann,
sollten die Bestellungen und Reservierungen im Vorfeld vorgenommen werden.

Mein Trail beginnt in Rena ( Hedmark Gemeinde Åmot ) und kommt in den Distrikten Stor-Elvdal und Rendalen an,
bevor er das Retreatzentrum Lia Gård durchquert und in Åkre in Rendalen den Pilgerweg aus dem Osten trifft.
Die Route führt vorbei an Tylldalen über Tynset, Vingelen und Dalsbygda, bevor er schließlich am Fuß  von
Forollhogna in Trøndelag einmündet. Die Route durch den Nationalpark verläuft auf einer Bergkette
( auf der Schnee
bis Juni liegen kann )
. Die letzte Strecke führt durch den Forollhogna Nationalpark bis hin zum Vassfjellet.
Von dort aus kann man schon die Spitzen des Nidarosdoms in Trondheim sehen.

  Ich bin Rudi Hanisch
  81 Jahre alt
  Der Rucksack wog am Start 21 kg.
   

Es wurde das Grandioseste, Einsamste, Anstrengendste und Nässeste,
was ich je in meinem langen Trail-Leben gemacht habe.

Tag 1   Anreisetag 1

Abreise Delmenhorst, per Zug, um: 7:54    
über Bremen & Hamburg & Roedby & Bus nach Kopenhagen & S-Bahn nach Österport st  
Ankunft Österport st um 14:53    30 min. Fußweg zur Norwegen-Fährhafen + einschecken.
Abfahrt der Fähre
( mit www.dfdsseaways.no = 80 € billiger als .de ) nach Oslo um: 16:30
 
 

Tag 2
   Anreisetag 2

Um 8.00 mache ich einen Gang aufs Heck der Fähre. Links und rechts des Fjordes, Häuser, kleine Inseln und Wald.
Es regnet, gefühlt 8 ° Celsius und trotzdem liegen schon Leute im Außen Pool.
Ankunft der Fähre in Oslo um: 9:45
Besichtigung des modernen Opernhauses und Besteigung der Außenanlage entfällt wegen Regen.
Auch der Stadtbummel wird Opfer der Nässe. Ca. 30 min. Fußweg zum Bahnhof Oslo S.
Wegen der langen Wartezeit, fahre ich erst mal bis Hamar. Auch dort nur Regen.

Fahrt nach Rena-Hedmark um: 14:34    Ankunft in Rena um:  16:55
In Rena werde ich vom Pilger-Betreuer "Fin Nygärd" empfangen und mit neuen Info's versorgt.
Ca. 20 min Fußweg, im Regen, zum Campingplatz in Weg-nähe.        Übernachtung in der gemieteten Hütte
450Nok.
Morgen soll schönes Wetter sein: sagt "Lars-Ole Sveen". Er muss es wissen, er ist Campingwart.


Tag 3   1.Trail-Tag
 
Ab Rena bis zur
 Hütte Tollefkoia   22 km.
Der Campingwart hat recht, es werden 25°C. Leider wegen gestrigem Regen viel Mücken. Stehen bleiben heißt Angriff.
Der Wald ist voll weißem, leider nassem Moos. Man glaubt, es hätte geschneit. Die Markierung ist recht ordentlich.
Die Hütte ( 100 Nok ) liegt linksseitig, 150m. vom Weg. Leider musste ich dabei durch wadentiefes Wasser.
Dann gab es ein Problem: Trotzdem ich die Schloss-Code-Nummer wusste, bekam ich das Schloss nicht auf.
Es gelang ein Anruf bei "Lia Gard". Die deutschsprachige Sara machte sich Sachkundig und wir bekamen das Schloss auf.

Es gab ein Plumsklo, ein 50 cm. breiter Wasserbach, ein Kanonenofen und man konnte vernünftig schlafen.
Um 17.00 gab es lauten, krachenden Donner und es goss unglaublich.

 

Tag 4   2.Trail-Tag
 
Ab Hütte Tollefkoia bis zur Hütte Perskoia  11 km.
In der Nacht hat es wieder stark geregnet. Die moosreichen Pfade sind sehr seifig, glatt und voll Wasser.
Der Pilger-Betreuer hatte mir in Rena gesagt, heute sei ein Bachlauf nicht querbar, da es viel geregnet hätte.
Er hatte recht. Das Bächlein, 2 m. breit und reißend, wäre mir bis über den Po gegangen.
Ich habe ab Hütte einen anderen Weg, mit kleinem Umweg, genommen.
Auch heute stelle ich fest: Der Rucksack, zu viel Essachen, ist mit 21 kg. einfach zu schwer.
500 m. vor Perskoia erwischt mich ein Gewitter mit starken Platzregen.
Waldarbeiterhütte
( 100 Nok ) mit Tür-Code, Plumsklo, Wasser + Kochgelegenheit auf kleinem, kraftvollem Ofen
Heute war die Route sehr gut markiert und 2019 haben erst 3 Personen hier übernachtet.


Tag 5   3.Trail-Tag
 
Ab Perskoia bis zur  Hütte Netsjönhytta   21 km.
Für die 21 km. habe ich 8 Std Gehzeit gebraucht. Ein anstrengender Tag mit langen Steigungen, wurzelreich
und mit Kindskopf großen runden Steinen. Der steile Aufstieg zur Trollhütte und die letzten 9 km. waren eine
einzige Wasser und Atemschlacht. 2 Bachübergänge waren nicht passierbar, zu reißend und zu tief. Ich musste
länger nach Übergängen suchen. Es hat geklappt, aber, beinahe hätte ich im Bach gelegen.
Meine Nordic-Stöcke waren eine Hilfe und manchmal meine Rettung.
Auch heute gut markiert, aber man musste gut aufpassen. Die Stangen und Brettchen waren oft weit auseinander
und durch den Dauerregen nicht leicht zu enddecken. Ach ja, es hat fast den ganzen Tag geregnet.
Das See-Wasser habe ich vorsichtshalber abgekocht. Dem Behälter mit "Clean Wasser" hab ich nicht getraut.
Die Hütte hat alles was ein Fernwanderer braucht, er muss nur den Tür-Code kennen.



Tag 6   4.Trail-Tag
 
Ab Netsjönhytta bis zur Lia-Gard-Farm   21 km.
Den ganzen Tag Regen und Nebel. Heute schwere 23 km. mit Steigungen, Pfade unter Wasser und 2 Bach
Durchquerungen bis zu den Oberschenkeln. Die Schuhe sind schon 3 Tage voll Wasser.
Wenigstens an einer Quelle hat jemand Becher abgelegt für durstige Pilger.
Scheinbar beißen bei Regen die Forellen gut an. Der Angler war der erste Mensch nach 4 Tagen.

Auf dem Bild sehen sie die hilfsbereite "Frau Ingeborg Bö", den Engel des Österdalsleden.
Frau Bö hat schlechte Nachricht für mich. Im Nationalpark Forollhogna liegt viel Schnee. Straßen gesperrt und die Hütten geschlossen.
Soll erst mal bis Meiringen-Dalsbygda gehen. Erhalte von ihr per Mail, weitere Infos.    

Einzelzimmer bis Hütte, Vollpension möglich. Ich wähle eine Hütte und "Essen mit dem Gesinde".
Das Gesinde, sind überwiegend deutsche Angestellte.
Leider ist die Hütte und Dusche abseits. Ich wurde zum Essen abgeholt, Abends und auch am Morgen.
Mit reichaltigem Essen und selbstgemachten Nistepakke 500 nok.
Hätte ich es gewusst, das mich Lia Gard am Parkplatz ( 4 km. vor Lia Gard ) Bakmyrä abholt, es hätte mich erfreut.


 
Tag 7   5.Trail-Tag
 
Ab Lia-Gard-Farm bis zum Campingplatz in Äkeströmmen   21 km.
Heute sonniges Wetter mit drohenden, schwarzen Wolken. Ab 14.00 regnet es aber doch.
Auch heute ein längeres Wegstück mit runden Steinen und gefährlich zum umknicken, stolpern oder stürzen.
Der Campingplatz
( Hütte-400 nok ) liegt 2 km vom Weg. Hier könnte man Einkaufen, wenn nicht Pfingst-Montag wäre.
Bei den ständig nassen Füssen bin ich froh noch keine einzige Blase zu haben.
Ein Angebot von Frau Bö, das ich nicht ablehnen konnte:
Ab Lia Gard geht es steil nach unten ins Tal und noch höher den Berg wieder rauf.
Sie fährt mich mit ihrem Auto, 3-4 km, bis fast zur Berghöhe.

 
Tag 8   6.Trail-Verschnauf-Tag
 
Ab Äkreströmmen bis zur  Smedberget Pilegrimstun   31 km.
Da der Wetterdienst heute nur Regen vorher sagt, fahre ich mit dem Bus ( 20 min. verspätet ) um 10.08
bis nach "Kirche-Berget-Övre-Rendal". Hier gibt es 2 Superläden zum Einkaufen.
Mir fällt auf, das an vielen Häusern Alpin und Langlauf Ski an der Hauswänden stehen.
Sind wohl vom Winter noch nicht weggeräumt worden.
Ab der Kirche laufe ich zu Herberge Smedberget. Es ist keiner im Wohnhaus anwesend.
Da ich Infos über Skärsässetra benötige, rufe ich Frau Haugen an und bitte um Hilfe.
Sie spricht etwas deutsch, will aber am Telefon nicht helfen und auch nicht zu Herberge kommen.

Leider ist in der Hütte kein Ofen und Licht. Heizplatte und Dusche im rückseitigen Kellerraum.


 
Tag 9   7.Trail-Tag
 
Ab Smedberget Pilegrimstun bis zum Skärsässetra Lavvo  18 km.
Es ist der anstrengenste und risikoreichste Tag bisher. Über 700 m. Anstieg auf schlechtem, steilem Pfad.
Auf dem Plateau, eisiger Wind und Regen. Das weiße Moos, Heidekraut, Buschwerk und der zu suchende Pfad ( seifig,
uneben, steinig )
waren ständig ( bis oberkante Schuhe ) unter Wasser. Die Markierungsstangen weit auseinander und
musste sie ständig im Auge behalten. Die reißende Bäche ( keine Brücken ), konnte ich nur mit Schuhen, bis zum Po
watend und hohem Risiko queren.
Es waren 9 Std. reine Quälerei. Ein Hoch auf meine Nordic-Stöcke.
Übernachtet habe ich in einem, am Weg stehenden Pilger-Lavvo ( achteckiges Zelt oden Boden ). Es enthielt 4 Iso-Matten
und 2 klamme Matratzen. Ich hatte alles Mögliche an Kleidung im Schlafsack an, habe aber trotzdem gefroren.
Es hat auch Nachts durchgehend geregnet.


 

Tag 10   8.Trail-Tag
 
Ab Skärsässetra-Lavvo bis zur  Hytta-Kvanntjönna  12 km.
Habe genug gefroren, ein kaltes Frühstück und früher Aufbruch. Es wird ein furchtbarer Tag.
Ganztägig Regen, kalter Sturm und viel Wasser von Unten. Schwer zu gehen, 250 m. Anstieg und Bäche in Schuhen
zu queren. Für diese 12 km. habe ich 4,5 Std. gebraucht. Was trockene Füße sind, weiß ich nicht mehr.
Bei trockenem Sonnenwetter muss die Gegend wunderschön sein. Berge, Seen,  Hochplateau und Fernsicht, alles ist da.
Meine Hütte, die "Pilegrims Lavvo ved Kvanntjönna", habe ich förmlich herbei gesehnt. Sie ist von Außen eine
neue achteckige Holzhütte ( 150 nok, mit Ofen und 50 nok-Gazkocher ) und innen wie ein Zelt.
Erste Arbeit: Ofen anheizen. Zweite Arbeit: Besuch der nagelneuen, doppel Toilette. Dritte Arbeit: Nasse Kleidung
zum trocknen aufhängen. Vierte Arbeit: Heißen Tee machen ( 5 Tassen ). Fünfte Arbeit: Schlafplatz herrichten.
Am späten Nachmittag kam die Hüttenbetreuerin Frau Fjerdingby um zu schauen ob ich angekommen bin.
Es ist mir ein Rätsel, wie sie zu Fuß, in dieser Einöde, zur Hütte gekommen ist. Sie hätte pitschenass sein müssen.



Tag 11   9.Trail-Tag
 
Ab Hytta Kvanntjönna bis zur  Smävangen Skihytta  16 km.
Es graut mir vor dem heutigen Tag. 350m. Anstieg, 450 m. Abstieg und dann noch viel breite Schotterpiste.
Das erste mal verlaufen mit 1 Std. suchen. Mein Handy-App "Locus", mit der gpx-Route, hat mir geholfen.
Heute tagüber ist trockenes Wetter, doch in der Nacht hat es geregnet.
Wieder viel, viel Wasser von unten. Nach ein paar Minuten war ich, durch das nasse bauchhohe Heide und Blaubeer=
kraut, bis zu den Knien nass und die Schuhe voll Wasser. Auf der Schotterpiste ( lässt sich schlecht laufen mit Wasser=
schuhen ) nahm mich ein netter barmherziger Autofahrer ( selber Wanderer ) bis in die Nähe der Skihütte mit.
Das Schild, rechtsseitig, zur Hütte darf man nicht übersehen, etwa 150m. steil nach oben und man ist an der sauberen
Hütte ( 200 nok. mit Gaz, 3 schmale Schlafplätze ) mit Ofen und Gaskocher.
Warum sind in Norwegen die Hüttentüren so niedrig ?. Ich habe schon eine Beule am Kopf.
Hüttenbetreuerin Frau Fjerdingby kam wieder nach mir schauen und brachte für mich Dosenbier und Chips mit.


 
Tag 12   10.Trail-Tag
 
Ab Smävangen Skihytta bis zum Campingplatz in Tynset  14 km.
Es hätte eine schöne Etappe werden können, Hochsommerwetter, nur 115 m. Anstieg und 600 m. Abstieg.
Doch wieder, schreckliche Moraststücke, lästiges Ginster/Wachholder/Buschwerk, 2 normale Bach ( bis zu den Knien )
durchwatung und durch die ca.80 m. breite Auma bis zu den Oberschenkeln ( inklusive Forellen aufscheuchen ).
Ich habe mir eine Hütte ( Pilgerpreis 450 nok. ) in Tynset gemietet.


 
Tag 13   11.Trail-Tag

 
Ab Campingplatz Tynset bis zur  Vingelen-Vingelsgaard Gjestfiveri  20 km.
 Heute ist es sehr heiß. Ich fahre per Anhalter. Ein junges Paar aus der Slowakei nimmt mich nach 20 min. mit
und bringt mich bis nach Vingelen. Die deutsch sprechende Familie von Ingrid Vingelsgaard ist erstaunt
über einen so früh kommenden Wanderer.
Ich ahnte es ja schon seit Lia Gard, er gibt negative Nachrichten: Der Nationalpark Forollhogna ist voll Schnee,
die Straßen gesperrt und die Hütten geschlossen. Ich werde also einen Tag länger hier bleiben und
mit Frau Ingrid Vingelsgaard einen Plan B schmieden.

Ich bin super untergebracht, für 500 nok., mit Küche, Bad, großem Aufenthaltsraum. Alles liebevoll neu restauriert

 
Tag 14   12.Trail-Planungs-Tag
 
Ich bleibe heute im Vingelsgaard Gjestfiveri.
Frau Ingrid hat viel für mich zu telefonieren mit Abmelden ( Storbekkoya Cabin & Vardan Hütte ),
Ummelden ( Singsäs & alle Herbergen bis Trondheim ) und ich schreibe E-mail's dorthin.
Bei Dalsbygda-Meiringen & Spellmovollen melde ich mich nicht ab. Diese Beiden haben weder im Herbst ( Planungsanfragen )
noch im Mai ( Unterkunft-Reservierungen ) auf meine Mail's geantwortet.

Morgen werde ich nach Tolga zur Bahn-Station gehen, per Zug nach Singsäs fahren und von dort weiter gehen.
Ich hätte auch noch bis Dalsbygda laufen können. Dort mit dem Bus nach Bö und dann mit dem Zug nach Singsäs.
Frau Ingrid verkauft mir ein Stück leckeren Molkekäse. Zum weiteren genießen stellt sie mir ein Paket Flatbröd hin.
Das ist das etwa 1 Millimeter dicke Knäckebrot. Zum Mittag mache ich mir selbst  Spagetti, da ich ja Selbstversorger bin.

Bei einem Spaziergang sehe ich mir den Ort Vengelen ( liegt im Nationalpark Forollhogna ) mit geschlossener Kirche,
das geschlossene Heimatmuseum, alte Blockhäuser und Speicher an.


 
Tag 15   13. Zug Anreise-Tag
 
Bis Mittag bleibe ich im Quartier Vingelsgaard Gjestfiveri.
Die Mutter von Frau Ingrid bringt mich, 11 km., zur Bahnstation Tolga. In 1,5 Std. bringt mich der Zug ( 136 nok. ) nach
Singsäs. Von der Station bis zur "Kari-Marie Sommerresidenz" ( liegt am Fluss Gaula ) sind es ca.5 km. Landstraße.
Deshalb holt mich Frau Kari-Marie
Helmersen mit dem Auto ab. Ihre Hütten sind belegt mit Anglern ( Fliegenfischer auf
Lachs und Forellen & alles Profi's )
aus England, Dänemark und Deutschland. Sie haben eine Menge Ruten auf ihren
Autos, Tiefkühltruhen im Auto und viel Ausrüstung. Ich schlafe im neuen, privaten Wohnwagen.
Für die Übernachtung bezahle ich 300 nok. Für das holen vom Bahnhof und zum Weg bringen 300 nok..
Es regnet die ganze Nacht.


 
Tag 16   14. Ruhe +Abwetter-Tag
 
Ich wache am Morgen bei prasseltem Regen auf und es regnet den ganzen Tag.
Ich bleibe in Kari-Marie's Sommerresidenz.
Das Wetter ist so miserabel, das sogar die Angler mit ihren überlangen Ruten, nichts gefangen haben.
Es langt Heute nur zu einem kurzen Bummel in die Umgebung.
Mir fällt auf, dass die ganzen 19 Tage, ich keine Info's in Deutsch sehe. Nur Englisch,
Dänisch und Schwedisch.

 
Tag 17   15. Ruhe + 2. Abwetter-Tag
 Regen + Nebel über der Gaula, Regen, Regen und das Kübelweise.
Kari-Marie und ihr Mann Och sagen, dort oben, wo du hin willst, ist ein Unwetter, Nebel und zu viel Wasser.
Ich bleibe den zweiten Tag in Kari-Marie's Sommerresidenz.
Festgestellt habe ich: Es gibt fast keine dunkle Nacht. Um 23.00 ist es noch taghell und um 3.00 schon wieder.
Die Engländer sind schon sehr in der Früh zum Angeln weggefahren.
Am Nachmittag klopft Kari-Marie am Wohnwagen: Komm Fische gucken aber erst Kaffee trinken.
Danach ging es in den Garten und dort hingen 3 Lachse von ungewöhnlicher Größe.
Ein Engländer ( der im schwarzen Hemd ) hat alle drei gefangen.
A ) 1,17 m. lang und 67 kg. schwer und 60 min. mit dem Fisch gekämpft.  B ) 0,95 m. lang. C ) 0,85 m. lang.
Da so ein Fang selten ist, wollte jeder ein Bild mit den Fischen.
In Norwegen muss man Angelscheine kaufen. Darf nur einen Fisch oder bis 10 kg. ausführen.
Niemand prüfe im Landesinnere, aber an den Fähren müssen Tiefkühltruhen geöffnet werden. Strafen bis 750 €


 
Tag 18   16. Trail-Tag
 
Es regnet noch immer. Kari Marie hat am Morgen telefonisch
Info's eingeholt. Es wäre unverantwortlich weiter zur
Okstjönna Hütte aufzusteigen. Oben wäre Sturm, Nebel, Regen, viel Wasser auf den Pfaden und die Bäche nicht querbar.
Ich muss eine Lösung finden. Kari-Marie hat auch nach einer Lösung gesucht und gefunden.

Kari-Marie und ihr Sohn, wollen die Okstjönna umfahren und mich über eine Mautstraße ( schmale Schotterpiste -
28 km. ), bis zur Samatun Hütte bringen.

Eine tägliche Sorge weniger. Wie finde ich meine Schutzhütte und ist sie auf. Bisher alles gutgegangen, sagt der Kölner.
Die Samatun Hütte, einfach super, alles perfekt mit Heizung, Dusche, Küche und gemütlichem Aufenthaltsraum.
150 nok. ist eigentlich zu billig. Ich kann nur DANKE sagen.
Mein persönlicher Tipp:
Wer mal einen Tag aussetzen und sich einen langen, langen
Anstieg mit viel Wasserwegen zur Okstjönna sparen will:
Lassen sie sich von Kari-Marie, über eine unbeschreibbare Traum-Schotterpiste ( das nüssen sie erlebt haben = vergleichbar mit
der Saddle Road auf Big Island-Hawaii ) 28 km. zur Samatun Hütte bringen.

 


 
Tag 19   17.Trail-Tag
 
Ich bleibe noch einen Tag, allein, in der Samatun Hütte. Es gibt den ganzen Tag schwere Schauer mit viel Wind.
In der schönen und warmen
Stube in Sessel sitzend, das Kaminholz knackt im Bullerofen, aus dem Fenster schauend,
bei Blaubeersaft und Knäckebrot mit Nutella, träume
ich von der unglaublichen Landschaft.
 
Tag 20   18. Trail-Tag
 
Heute nur ab und zu Schauer. Bis zur Heimvollen Hütte sind es 17 km..
Am Samatun geht es gleich steil aufwärts zu den Olav's Klippen.
Danach wieder ein langes Stück durch eine sumpfige Ebene. 2 Bäche waren nicht überspringbar. Also wie schon so oft
auf diesem Trail, durch mit Schuhen bis zu den Knien. Na ja, nasse Füße kennt mein Körper ja.
Das dritte Viertel war eine neu in die Natur geschobene, sehr schlecht begehbare, wilde Piste.
Dafür war das letzte Viertel eine ausgebaute, aber auf und ab gehende Schotterpiste.
Das kleine Schild zur Heimvollen Hütte-linksseitig + 03 km.- könnte man schnell übersehen.
7 Std. Gehzeit für 17 km. sagen schon viel über den Charakter dieser Etappe aus.
Geschlafen hab ich in der Heimvollen Hütte in 1,7 m. langem Bett. Sie ist voll eingerichtet. Keine Kasse zum bezahlen
und keinen Stempel für das Pilgerheft ( in Trondheim gibt es dafür eine Urkunde ) gefunden. Für Wasser hatte
Frau Brigitte Björseth gesorgt. Danke dafür.




 
Tag 21   19. Trail-Tag
 
Ab Heimvollen Hütte geht es auf Schotterpiste steil bergauf und bergauf. Kein Regen, nur bedeckt und angenehm warm.
Leider muss man auch auf einem gerodeten, schlecht begehbaren Stück und ein Stück auf Straße gehen.
Natürlich muss man auch wieder 2 Bäche durchwaten. Beim zweiten Bach, ca.10m. breit, stelle ich auf der anderen
Seite fest, ich brauchte gar nicht durch den Bach sondern hätte vorher nach rechts abbiegen müssen. So wie die
Bachkante aussieht ist das schon Anderen passiert. Also noch mal Wassertreten, weil's so schön nass und kühl ist.
Da ich unbedingt hätte in Coop-Ler einkaufen müssen, muß ich dorthin tief absteigen. Wenn ich dann
hätte in "Kirkflä ( alte Schmiede )" übernachten wollen, hätte ich einen langen Weg wieder aufsteigen.
Außerdem kann ich nicht in "Rödde Folkehögskole" übernachten, weil sie Ferien haben.

Deshalb gehe ich bei der Querstraße vor der Bortna-Brücke, 7,5 km. ab Heimvollen, nach links. Dieser Weg geht
immer abwärts bis zum Coop in Ler. Hierher sind es 12 km. Heute sehr schlecht markiert.
Da ich im Hotel "Sandmoen Bed & Breakfast" (700 nok. ) übernachte, brauche ich bis Trondheim nicht mehr einkaufen.
Nach einem Imbiss fahre ich mit dem Bus bis fast zum Hotel.
Ehrlich: Eigentlich habe ich dieses Quartier nur wegen den leckeren und kostenlosen Waffeln gebucht.


 
Tag 22   20. Trail-Tag
 
Ab Hotel Sandmoen fahre ich bei Sonnenschein und 16°C. bis an den Stadtrand von Trondheim.
Es sind noch 10 km. zu gehen, ehe man an der Nidelva Brücke die Kathedrale von Nidaros sieht.
Um 13.00 erreiche ich den Dom ohne körperliche Schäden.
Ab 14.00 ist in der Pilegrimsgarden Herberge ( hinterm Dom am Fluss ) einschecken und erhalte die Urkunde.
Ich bekomme ein Bett ( 380 nok. mit Frühstück ) im 8 Mann-Raum. Am Abend ist noch eine Holländerin,
eine Deutsche ( sie hat die zweite Hälfte des Olav's Weges ohne meine Wetter/Wasserprobleme gelaufen ) und ein
Norweger ( hat den Olav's Weg schon mehrmals gelaufen ) im Zimmer.
In Zentrum ist ein Stadtfest und ich finde was zum essen. Es bleibt viel Zeit für die Fotos.


 
Tag 23   Trondheim - Tag
 
Stadtbummel, Dom-Besichtigung, Molke-Käse einkaufen und Treffen+Plaudern mit anderen Pilgern auf dem Dom's Platz.
Am Abend ist unser Zimmer international, voll belegt mit Holländern, Deutschen, Norwegern, Polen, Dänen.
Es sind "Zu Fuß Wanderer" und auch "Rad Wanderer" mit denen "mit Händen und Füssen" + Handy's geredet wird.

 



 
Tag 24   Rückreisetag 1
 
20
min. Fußweg von der Herberge zum Bahnhof Trondheim.   Per Zug ab 8:18 bis Oslo S 
Während der Fahrt kamen viele Erinnerungen von meinem 1ten Olav's Weg 2014.
In Oslo per Taxi, im Rush Hour, zur Fähre ( Straße Vippetangen ) nach Kopenhagen. Ankunft zum Einschecken
um 16.00. An Bord gehen 16.10 und Abfahrt der Fähre um 16:30.
Zwar scheint die Sonne, doch gefühlt sind es 16°C und ich trage an Bord eine Jacke.
Trotzdem scheint halb Oslo am
Wasser zu sein. An Bord sind die Passagiere leicht bekleidet und die Bord-Pool's sind überfüllt.


 



 
Tag 25   Rückreisetag 2
 
Am Morgen um 8.00, es ist kühl aber trocken, querab vom Schloss Kronborg Slot, liegen schon einige im Bord-Pool.
In der Ferne sieht man die große Öresundbrücke.  Am 1.7.2000 war ich beim Eröffnungslauf dabei.
Ankunft der Fähre in Kopenhagen-Oesterport um 9:45  und Ausbooten.
30 min. Fußweg zum Bahnhof Oesterport st.
Zug-Abfahrt um 12:20  über Kopenhagen & Kolding & Hamburg & Bremen nach Delmenhorst.  Ankunft 20:02
 
Ein Tritt auf meine Waage:
7 kg. abgenommen und der Bauchumfang ist 14 Schnallen-Löcher geringer.



Kartenmaterial & Gehplan    Selbst erstellt mit:
 www.deine-Berge.de  &  www.outdooractive.com   &  www.gpsies.com
 &  https://pilegrimsleden.no/en/map/osterdalsleden  

 

Handy-Offlinekarte  Selbst erstellt mit:
 www.outdooractive.com  gespeichert in: gpx
Handy-App: "Locus"


Geholfen haben mir, bei der Planung und Unterwegs: Ich sage DANKE dafür.
Frau Bö
, Lia Gard Farm, www.retreat@liagard.no

Frau Ingrid Vingelsgaard: www.ingrid@vingelsgaard.no
Frau Kari-Marie Helmersen: www.kari.marie@helmersen.biz

Detlef Besler:  www.dr.besler@ib-besler.de



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"Fang nie an aufzuhören, hör nie auf anzufangen."
Marcus Tullius Cicero